Campesino Hilfe e.V.
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Ausgabe Nr. 2 - Oktober 2008

„Campesino - Bläddle”

Zuerst „Campesino - Nachrichten” und jetzt „Campesino - Bläddle”. Was gilt nun?

Die Antwort auf diese Frage ist einfach. Die Campesino - Nachrichten hießen so, weil es nach über vier Jahren Vereinsarbeit sehr viel mitzuteilen gab. Deshalb reichte ein „Bläddle” nicht aus, um die Menge an Nachrichten, die immerhin sieben Seiten gefüllt haben, aufzuschreiben. Dass es nicht immer so viel zu berichten gibt, erkennt ihr an diesem „Bläddle”. Außerdem ist „Bläddle” einfach ein schönes schwäbisches Wort, das auch in Paraguay gerne gehört wird.

Wusstet ihr übrigens, dass unser Verein schon in die Jahre kommt. Ganz richtig: die Gründung war am 24. Oktober 2003 und deshalb feiern wir jetzt schon das fünfjährige Bestehen. Herzlichen Glückwunsch „Campesino-Hilfe e.V.”! Und noch eine gute Nachricht: unser Verein hat bereits über 60 Mitglieder. Der Vorstand ist ganz stolz: auf den Verein und seine Mitglieder und die Campesinos in Mariscal Estigarribia, den Doktor, die Siria und das ganze Team. Durch die Hilfe des Vereins haben wir erreicht, dass die Campesinos jetzt auf ihren eigenen Feldern auch Stevia-Plantagen anlegen und sich so eine neue und sichere Einnahmequelle aufbauen. Wir hoffen, dass sich diese Erfolgsgeschichte noch weiter entwickeln wird.

Bravissimo und weiter so!

Im Juli wurden wir mit einer superguten Nachricht überrascht. Die Campesinos haben nämlich 520.000 Stevia-Pflanzen erhalten, welche auf 5,5 Hektar angepflanzt wurden. Dazu muss man wissen, dass die Vereinigung der Campesinos in Mariscal Estigarribia jetzt einen wichtigen Geschäftspartner in der Hauptstadt Paraguays hat. Die Firma Imperio Guaraní hat die Stevia-Plantagen bei unseren Campesinos „entdeckt” und eine Firmendelegation war von der Arbeit der Campesinos dermaßen begeistert, dass zwischen beiden Partnern eine richtige Geschäftsbeziehung entstanden ist. Das hat natürlich unser Doktor eingefädelt. Die Basis dieser Geschäftsbeziehung ist, dass die Stevia-Setzlinge (übrigens die beste Sorte) von der Imeprio Guaraní zur Verfügung gestellt werden und nicht mehr gekauft werden müssen. Diese Firma hat sogar Schulungen durchgeführt, damit die Campesinos die Stevia-Plantagen richtig pflegen und so eine möglichst gute Ernte erzielen können. Spritzmittel oder Pestizide dürfen nicht eingesetzt werden. Im Gegenzug besteht dann die Garantie, dass die Ernte zum vereinbarten Preis abgenommen wird. Für beide Seiten also eine Bereicherung.

Ganz wichtig ist dabei wieder der Grundgedanke der „Hilfe zur Selbsthilfe”. Die Campesinos haben mit den Stevia-Plantagen eine sichere Einkommensquelle gefunden; die Gewinne aus den Ernten dienen ihrem Lebensunterhalt und der Sicherung des Familienverbundes. Damit tun wir auch etwas gegen die so genannte „Landflucht”. Das heißt, wenn die Erträge von den Ernten der eigenen Plantagen ausreichen, um sich den Lebensunterhalt zu sichern, müssen die Erwachsenen nicht mehr in die Städte abwandern, um Geld zu verdienen. Diese Lösung endet bekanntlich meist in Elendsvierteln großer Städte, womit die Armut noch gravierender wird.

Auch die Verantwortlichen des Vereins in Scharenstetten und Radelstetten waren fleißig und erfolgreich. Zunächst aber ganz herzlichen Dank nach Neu-Ulm für eine sehr großzügige Geldspende einer namhaften Arztpraxis. Diese Geldspritze kommt für das Projekt gerade zur rechten Zeit. Vielleicht wissen es ja bereits alle, dass unsere Vorsitzende Mitte November wieder nach Paraguay reisen wird (natürlich auf eigene Kosten), um sich vor Ort ein Bild der Projekte zu machen. Wie bei jeder Reise dorthin, hat sie auch dieses Mal wieder einen „Speckgürtel” dabei, der aber noch Euro-Zuwachs vertragen könnte. Wer Lust hat, noch was beizusteuern, kann dies gerne tun.

Am 25. September haben wir einen Wort- und Bildervortrag von Isabella im Landfrauenraum in Scharenstetten erleben dürfen. Vielen Dank dafür und vielen Dank an die Besucher, die zu diesem Vortrag gekommen sind. Trotz einiger lokaler Werbung kamen leider nur 15 Gäste, die aber ihr Kommen nicht bereut haben dürften. Vielen Dank auch an Annegret, die die Gäste mit Chipas (Käsegebäck aus der paraguayischen Küche) erfreut hat. Vielen Dank an die Ortsverwaltung und an die Landfrauen in Scharenstetten, die uns den Raum kostenlos überlassen haben. Der Vortrag war wieder sehr eindrucksvoll und die anschließende Diskussion hat gezeigt, dass großes Interesse an der Arbeit unseres Vereins in Mariscal Estigarribia besteht. Das ist auch ein wichtiges Echo für die Verantwortlichen des Vereins und die Projekte.

Der nächste Termin für den Verein steht auch schon fest. Der Ulmer Allerweltssonntag feiert sein zehnjähriges Bestehen und die Campesino-Hilfe wird heuer wieder mitmachen. Den Termin am 21. Dezember 2008 und den Ort des Geschehens im Ulmer Roxy bitte im Kalender rot eintragen. Zur Information: beim Allerweltssonntag stellen sich im Roxy Vereine und Interessensgruppen aus Ulm und um Ulm herum vor, die in der so genannten Dritten Welt, also in Afrika, Asien, Mittel- oder Südamerika Hilfsprojekte unterstützen. Der Besuch lohnt sich. Dass die Campesino Hilfe e.V. in diesem Kreis mitwirken kann, ist etwas Besonderes.

PS: wir suchen für den Campesino-Stand noch freiwillige Helfer.

Es grüßt Euch alle in Stadt und Land: Euer Herbert Jarosch

Autor und verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes:
Herbert Jarosch, 2. Vorsitzender
Wacholderweg 12, 89160 Scharenstetten

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